Verband Jahrfeier Völkerschlacht

201. Jahrestag der Völkerschlacht 1813 bei Leipzig 17.-19.10.2014 - Rückblick

WIE SCHNELL ALLES ZU GESCHICHTE WIRD...
Zwischen dem 17.- und 19. Oktober 2014 trafen sich wieder Hunderte historische Darsteller, um mit Gedenkveranstaltungen, Biwaks und Gefechtsdarstellung an die Ereignisse des Oktobers 1813 zu erinnern. Die Veranstaltungen zum 201. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig sind nun wieder ein Fall für die Archive. Wir möchten es aber nicht versäumen, DANKE zu sagen. Zuerst natürlich ALLEN TEILNEHMERN, ohne die eine solche Veranstaltung überhaupt nicht denkbar wäre. Ebenso unseren Helfern und Mitarbeitern, die hinter den Kulissen unermüdlich für einen möglichst reibungslosen Ablauf sorgen. Nicht zu vergessen sind aber auch unsere Händler und natürlich alle Besucher, die sich aus allen Himmelsrichtungen auf den Weg gemacht haben, um Geschichte hautnah zu erleben. Wir hoffen, dass alle - egal ob Teilnehmer, Händler oder Besucher - diese Tage in guter Erinnerung behalten werden.

Ein kurzer Blick zurück:
Der Verband Jahrfeier Völkerschlacht b. Leipzig 1813 e.V. begann seine diesjährigen Veranstaltungen anlässlich des 201. Jahrestages mit einem Zeichen des Friedens und des Gedenkens. Das Friedensgebet in der Markkleeberger Auenkirche am Abend des 17. Oktober gab dafür den würdigen Rahmen. Gemeinsam mit der Auenkirchgemeinde Markkleeberg-Ost gedachten wir aller Kriegsopfer - nicht nur von 1813, sondern bis in das Heute. Das Friedensgebet wurde gehalten durch Pfarrerin Jana Petrasch. Der Vorsitzende des Verbandes, Michél Kothe, richtete Grußworte an Gemeinde und Gäste. Wir erinnerten so an die unzähligen Opfer von 1813 und der folgenden Kriege - jährte sich doch der Ausbruch des Ersten Weltkrieges in diesem Jahr zum 100. Mal.
Anschließend versammelten sich historische Darsteller und Besucher am Apelstein vor dem Torhaus Markkleeberg zu einer feierlichen Kranzniederlegung, die symbolisch allen Opfern der Völkerschlacht gewidmet war.

Hunderte Teilnehmer hatten mittlerweile die Flächen rund um die Torhäuser Dölitz und Markkleeberg in historische Biwaks verwandelt.
Am Morgen des 18. Oktober rückten napoleonische Einheiten und das preußische Normalbataillon zum Exerzieren aus, um in der Gefechtsdarstellung ein möglichst historisch exaktes Bild abzugeben. Diese zeigte dann am Nachmittag die Erstürmung der Stadt Leipzig am 19. Oktober 1813. Ein besonderer Dank gilt hier den Reenactors, die den Weg aus Liebertwolkwitz auf sich genommen haben, um hier dabei zu sein! Anschließend rückten alle wieder in Ihre Quartiere ab. Der Tag klang an den friedlichen Biwakfeuern aus. Die Teilnehmer tauschten sich über die neuesten Erkenntnisse aus und pflegten ihre oft über Ländergrenzen hinaus bestehenden Freundschaften.

Ein Highlight des Wochenendes war die Deutsche Risiko-Meisterschaft im und am Torhaus Dölitz. In mehreren Halbfinals und einer Finalrunde wurde der Deutsche Meister 2014 dieses Strategie-Spiel-Klassikers gekürt. Auch für uns etwas ganz Neues und Besonderes!

Das historische Szenario der Zivil- und Gefechtsdarstellung

Die Historische Zivil- und Gefechtsdarstellung der Völkerschlacht 1813 bei Leipzig am 18. Oktober 2014 beinhaltete mehrere Phasen:

Den Auftakt bildeten ab 13.30 Uhr Zivildarstellungen und französisches Lagerleben in und um Leipzig.
Die ersten militärischen Kämpfe begannen ca. 14.30 Uhr an einem Brückenkopf mit einem Erkundungsgefecht, das alliierte Streiftrupps gegen vorgeschobene französische Truppen führen. Im Schutze dieser separaten Kampfhandlung marschierten die Hauptkräfte der Alliierten gegen die, die Stadt Leipzig besetzenden, französischen Truppen auf. Die Franzosen ordneten die sofortige Mobilmachung an.
Das Hauptgefecht entwickelte sich. Die Brücke konnte durch die Franzosen nicht mehr gehalten werden, die Kämpfe verschoben sich in Richtung Stadt.
Die Darstellung endete mit der Erstürmung eines Leipziger Stadttores durch die Alliierten. Am Ende der Darstellungen gegen 16 Uhr vereinigten sich die Akteure zu einer Truppenparade und gemeinsamen Gedenkminute an die zahllosen Opfer der Völkerschlacht 1813 bei Leipzig.

Lazarettdarstellung während der Gefechtsdarstellung

Ein preußisches fliegendes Lazarett besetzte unter dem Protest der Eigentümer einen Bauernhof und richtete sich dort ein. Aus Bettlaken wurden Verbandsmittel hergestellt und Vorbereitungen für die Aufnahme der zu erwartenden Verwundeten getroffen. Nach dem Aufmarsch der Verbündeten errichteten ein Compangniechirurgus und ein Landarzt hinter der Feuerlinie einen Verbindeplatz für die Erstversorgung. Von dort aus wurden die Versehrten in das Lazarett transportiert, wo die weitere Behandlung erfolgte.

Diese Darstellung entsprach der militärmedizinischen Organisation in der Preußischen Armee während der Befreiungskriege 1813/14.

Moderation der Darstellungen: Gert Pfeifer / Co-Moderation: Sabine Ebert

Buchsignierung am 18.10.2014 mit Sabine Ebert (Kriegsfeuer 1813)

am Stand von Historia Event auf dem Mönchereiplatz nach der Gefechtsdarstellung

Spaziergänge mit Schlossherrin Johanna von Winckler: Dölitz während der Völkerschlacht
18. Oktober 2014, Torhaus Dölitz, 10 Uhr

Schlossherrin Johanna von Winckler alias Urte Grauwinkel lud zu Spaziergängen durch das Dölitz der Jahre 1813/14 ein. Aus Sicht der Schlossherrin schilderte die Dölitzerin das Leben in den Jahren 1813/14, zeigte das Leben der Dölitzer während der Völkerschlacht in Dölitz und gab Einblicke in den damaligen Alltag. Schloß und Torhaus Dölitz gehörten zu den heiß umkämpften Orten der Völkerschlacht. Johanna erzählte aus Sicht der Zivilbevölkerung von großen Feldherren und großer Not.
Eintritt: 5 € (3 € ermäßigt)
Wer zusätzlich das Museum besucht, zahlt für die Führung nur 3 € (2 ermäßigt).

201. Jahrestag der Völkerschlacht - Resümee der Teilnehmer

Die Mehrzahl der ca. 800 Teilnehmer sprach von der besten Reenactmentveranstaltung auf Markkleberger Boden: Am 18.Oktober 2014 erinnerten sie gemeinsam mit einigen Tausend Besuchern an den 201. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Neu waren in diesem Jahr das historische Szenario und eine umfangreiche Lazarettdarstellung während des historischen Gefechts auf dem Mönchereiplatz. Ins Auge stach die 105 Meter lange Nachbildung der Leipziger Stadtmauer.

PROGRAMM 

Flyer 201. Jahrestag der Völkerschlacht 1813

Friedensgebet zum 201. Jahrestag der Völkerschlacht
17. Oktober 2014, Auenkirche Markkleeberg

TOTENGEDENKEN 2014

Gott vor Dir denken wir an die Soldaten, die in den Oktobertagen des Jahres 1813 ihr Leben lassen mussten. Durch halb Europa gehetzt, in den Kampf gezogen, auf dem Schlachtfeld verreckt und nach dem Tod eilig verscharrt in einer Grube - ohne Tränen, ohne Beistand, ohne Gebet Gott, Du hast ihre Schmerzensschreie und Angstgebete gehört und auch wir wollen nicht vergessen.

(Kerze)

Gott vor dir denken wir auch an die Soldaten die damals mit dem Leben davon gekommen sind, die verwundet und geschunden an Leid und Seele überlebt haben, die aber seitdem Versehrte und Gezeichnete waren. Gott, du hast sie nicht vergessen und auch wir wollen nicht vergessen.

(Kerze)

Wir denken an die vielen zivilen Opfer der Völkerschlacht. An die Bauern in den Dörfern vor den Toren Leipzigs, an die Kinder, an die Greise, an die Frauen und Männer, deren Hab und Gut geraubt und zerstört wurde, die niemand gefragt hat und die doch bezahlen mussten. Wir wollen nicht vergessen.

(Kerze)

Wir denken an die vielen anderen Opfer von Kriegen und Gewalt überall auf den Welt. Wir denken an die Toten, die oft namenlos, als Nummer auf der Opferzahlenliste geführt werden, die aber ein Gesicht und ein Leben hatten, das unwiederbringlich ausgelöscht wurde.

Wir denken an die Familie al Kilani mit ihren 5 Kindern aus dem Gazastreifen und an die vielen anderen Opfer des Israel-Palästina-Konfliktes.

(Kerze)

Wir denken an die Toten in Syrien, zum Beispiel die beiden kleinen Geschwister, die bei einem Häuserkampf in Aleppo ums Leben kamen.

(Kerze)

Wir denken an die getötete Zivilistin in der Ostukraine und an all die anderen Toten im Ukrainischen Grenzkonflikt.

Wir wollen nicht vergessen.

(Kerze)

 

Rede von Michél Kothe, Verbandsvorsitzender VJV, Download

Friedensgebet, Download

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